Endlich das zweite Album der spanischen Soul/R&B-Band um die heiße Amerikanerin Koko Jean Davis, die mehr als deutlich an die junge Tina Turner erinnert. Das Debüt war schon ein ganz großartiges Album an der Schnittstelle von dreckigem R&B und schepperndem Deep Funk, kongenial produziert vom großartigen Mike Mariconda (The Raunch Hands, The A-Bones), der auch hier wieder an den Reglern saß und für einen perfekten Vintage-Sound sorgt. Auch sonst bleibt alles beim Alten: zwei Bläser und zwei Gitarristen sorgen für Druck und Koko Jean bestimmt mit ihrer rauen Soul-Röhre das Geschehen – sowohl optisch wie stimmlich glaubt man schnell an die Wiedergeburt von Tina Turner (okay, sie lebt ja noch). Die siebenköpfige Truppe ist übrigens auch live ein Ereignis und schafft es hier, die rohe Kraft ihrer Auftritte auch auf Tonträger zu übertragen. Der Sound ist späte Sechziger Richtung Sugar Pie Desanto, Etta James, Solomon Burke und natürlich Ike & Tina. Die Songs klingen gerne wie Cover-Versionen verschollener R&B-Perlen, sind aber alles Eigenkompositionen, darunter gleich mehrere sichere Floorfiller, wie das exotisch angehauchte „Don’t You Dare Tell Her“, „I Believe You“ auf den deutlichen Spuren von Ray Charles, sowie dem Titelsong in schönster „Everybody Needs Somebody To Love“-Tradition. Oldschool durch und durch – erschienen auf Maricondas tollem Penniman-Label.